Die Einschulung – für Kinder ist dies ebenso wie für die Eltern ein großer Tag, der viele neue Erfahrungen und spannende Veränderungen mit sich bringt. Doch für den Nachwuchs heißt das nicht nur, sich an neue Tagesabläufe und schulische Herausforderungen gewöhnen zu müssen. Auch das stundenlange Stillsitzen in der Schule und bei den Hausaufgaben stellt den kindlichen Bewegungsdrang auf die Probe und bedeutet für den jungen Rücken eine ungewohnte Belastung. Ebenso das tägliche Tragen des Schulranzens.
Was oft unterschätzt wird: Die Wirbelsäule von Kindern reagiert sehr empfindlich auf Fehlbelastungen. Da bei ihnen die sensiblen Wachstums- und Entwicklungsprozesse noch nicht abgeschlossen sind, können ungeeignete Sitzmöbel und Schulranzen in Verbindung mit mangelnder Bewegung schmerzhafte Folgen haben. Zahlen belegen das: Schon heute leiden 48 Prozent aller 11- bis 14-Jährigen unter Haltungsstörungen. 44 Prozent aller Viertklässler klagen gelegentlich und 8 Prozent der Viertklässler sogar ständig über Rückenschmerzen. Zudem leiden 43 Prozent der Grundschüler gelegentlich und 12 Prozent ständig unter Konzentrationsschwierigkeiten. Tendenz steigend!
Damit sich nicht bereits im Kindesalter Rückenbeschwerden und Fehlhaltungen entwickeln, sollten Eltern bei der Wahl des Schulranzens und der Ausstattung des Kinderarbeitsplatzes Wert auf ergonomisch gestaltete Produkte legen.
Falsche Passform, zu schwere und instabile Materialien, doch auch das falsche Tragen des Schulranzens (z.B. mit zu lang eingestellten Tragriemen) oder das Benutzen von zwar leichten, aber unergonomischen Rucksäcken können zu Fehlbelastungen führen. Um hier das Risiko von Rücken- und Gelenkschmerzen zu vermindern, ist beim Kauf darauf zu achten, dass der Ranzen maximal 15 Prozent des Körpergewichtes wiegen darf, die Tragegurte mindestens 4 Zentimeter breit und gut gepolstert sind und das Rückenteil ergonomisch geformt ist. Auch sollten Eltern ein Auge darauf haben, dass sich im Ranzen keine unnötigen Dinge befinden.
Während das Wissen mit der Einschulung stetig wächst, kommt die Bewegung von nun an oft zu kurz. Ob Unterricht, Hausaufgaben oder Freizeit – Schulkinder verbringen durchschnittlich neun Stunden am Tag im Sitzen. Wenn dann auch noch ungeeignete Sitzmöbel zu Fehlhaltungen führen, sind Rückenprobleme vorprogrammiert. Ein ergonomischer Arbeitsplatz, ob in der Schule oder zu Hause, sollte an die Körpergröße anpassbar sein und den kindlichen Bewegungsdrang unterstützen, indem er im Sitzen Gewichtsverlagerungen durch „Kippeln“ oder „Schaukeln“ ermöglicht. Und wenn dann das Toben an der frischen Luft noch möglich ist, dankt es der Rücken.