Nach der Stillzeit eines Säuglings, während der ausschließlich Muttermilch oder Milchpulver für vier bis sechs Monate gefüttert werden, ersetzt die Mutter langsam diese durch breiartige Nahrung. So bekommt ein Kind zwischen dem siebten und zwölften Lebensmonat noch fast täglich Obst und Gemüse. Danach sinkt der Verzehr rapide ab. Aber woran liegt das?
Sicher wollen die Eltern nur das Beste für ihr Kleinkind – auch im Hinblick auf die Ernährung. Denn laut Expertenmeinung ist die Ernährung in den ersten 1000 Tagen – gerechnet von der Befruchtung bis zum zweiten Geburtstag eines Kindes – entscheidend für eine gesunde Entwicklung von Körper und Geist. Gibt es für das erste Babyjahr ausführliche Infos bezüglich der Nahrungsauswahl, so soll im zweiten Jahr langsam auf die „normale Familienkost“ umgestellt werden. Nur ist die in den allermeisten Fällen nicht kleinkindgerecht, das heißt: zu viel, zu salzig, zu fett und zu süß.
Kleinkinder sind in Bezug auf das Essen keine kleinen Erwachsenen. Von manchen Nährstoffen benötigen sie, bezogen auf das geringere Körpergewicht, fünfmal so viel wie Erwachsene. Dabei ist aber zu beachten, dass ihr Magen nur ein Sechstel von einem Erwachsenen beträgt. Damit wird deutlich, das die kleinkindgerechte Ernährung ausgewogen und aus nährstoffreichen Lebensmitteln bestehen sollte. Zu einer gesunden Ernährung gehören Obst, Gemüse, Milchprodukte und Nahrungsmittel aus Vollkorn. Fleisch, Fisch und auch Eier sollten nicht fehlen, aber keinesfalls täglich auf dem Speiseplan stehen. Isst das Kind grundsätzlich ausgewogen, ist auch Naschen ab und zu erlaubt und sollte nicht verboten werden, da Verbote nur den Reiz erhöhen. Statt Schokolade und Gummibärchen lässt sich gut ein Teller mit geschnittenem Obst und Gemüse anbieten. Nüsse sind ein nährstoffreicher Snack für zwischendurch.
Fertigprodukte jedweder Art sowie sogenannte „Kinderprodukte“ sollten nach Möglichkeit nicht ständig gegessen werden. Wichtig ist auch, auf eine ausreichende Trinkmenge zu achten. Hier eignen sich am besten Mineralwasser oder dünne Saftschorlen. „Langweiliges“ Wasser lässt sich prima mit einer Zitronenscheibe oder ein paar Minzblättchen aufpeppen. Wünschenswert wäre sicherlich auch eine entsprechende Umsetzung in Kitas und Grundschulen, da der Anteil an übergewichtigen Kindern ständig ansteigt.