Impfungen für chronisch kranke Menschen

Lierac Apotheke BergkamenSchutzimpfungen können vor schweren Krankheiten schützen. Häufig besteht allerdings Unsicherheit bei Patienten, ob Impfungen durch die Anregung des Immunsystems eine bestehende chronische Erkrankung eventuell verschlimmern könnten.

STIKOHierzu gibt es eine offizielle Stellungnahme der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut. Neben den Standardimpfungen, die bereits im frühen Kindesalter verabreicht werden sollten, empfiehlt die STIKO zusätzliche Impfungen bei nahezu allen Patienten mit chronischen Erkrankungen. Denn ohne  oder nicht ausreichenden Impfschutz könnten die Erkrankungen wie etwa eine Virusgrippe oder Lungenentzündung schwerer und mit mehr Komplikationen verlaufen als  bei einem Gesunden.

Als Einwand oder sogenannte Kontraindikation wird immer wieder die Tatsache angeführt, dass Impfungen einen Krankheitsschub verursachen können. Doch die Vorteile einer Schutzimpfung überwiegen in den meisten Fällen das Risiko einer möglichen Ansteckung. Generell sollten Patienten mit chronischen Krankheiten auf jeden Fall alle empfohlenen Standardimpfungen durchlaufen.

Seit 2009 wird für Erwachsene mit einem chronischen Leiden auch eine einmalige Impfung gegen Keuchhusten (Pertussis) empfohlen. Bei Lebererkrankungen wird zusätzlich ein Schutz gegen Hepatitis A und bei Patienten mit Dialysepflicht gegen Hepatitis B empfohlen. Mit einer generellen Impfempfehlung gegen Herpes-Zoster (Gürtelrose) wird sich die STIKO demnächst befassen.

impfenPatienten mit chronischen Atemwegs-, Herz-Kreislauf-, Nieren- oder Lebererkrankungen sowie Diabetes oder anderen Stoffwechselstörungen sind mit einer Schutzimpfung gegen Pneumokokken, die eine Lungenentzündung hervorrufen können, gut beraten. Die jährliche aktuelle Influenza-Impfung sollten alle Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die gesundheitlich durch eine Ansteckung aufgrund einer chronischen Krankheit verstärkt gefährdet sind, konsequent in Anspruch nehmen. Wichtig zu wissen ist die Tatsache, dass bei der Impfung älterer Menschen und chronisch Kranker die Antikörpertiter schneller wieder abfallen als bei Gesunden und jüngeren Patienten. Daher sollte die Grippeimpfung nicht vor November verabreicht werden, damit der Impfschutz die Wintermonate über anhält.

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