Ketogene Diät und Epilepsie

Ketogene Diät und Epilepsie: Fett statt Zucker für‘s Gehirn    

Wenn nichts mehr hilft, greifen Menschen manchmal zu seltsam anmutenden Therapien. Eine davon scheint die ketogene Diät zu sein, die angewandt wird, um Anfälle von Epileptikern zu verhindern. Sie hat eine sehr eigene Zusammensetzung der Nahrungsmittel – und offenbar liegt genau darin ihr Erfolgsgeheimnis. ketogene Diät  und EpilepsieAnstatt wie normal üblich die Kalorien zu 55 Prozent aus Kohlenhydraten, 30 Prozent aus Fett und 15 Prozent aus Eiweiß zu beziehen, kommen bei der ketogenen Diät 80 Prozent der Kalorien aus Fett, der Rest besteht zum größten Teil aus Eiweiß und nur einem kleinen Anteil aus Kohlenhydraten. Beim Essen sieht das dann so aus, dass beispielsweise statt einem Salamibrot zwei Scheiben Salami mit einer dicken Lage Butter verspeist werden.

Ketogene Diät: Was steckt dahinter?

Durch die Limitierung der Kohlenhydrate wird erreicht, dass der Körper seine Energie nicht mehr aus Fett und Glukose gewinnt, sondern nur noch aus Fett. Als Glukoseersatz bildet der Körper aus dem Fett dann die sogenannten Ketonkörper.

Die Diät wird insbesondere in den USA recht erfolgreich vor allem bei an Epilepsie erkrankten Kindern eingesetzt. In Studien wurde ihre Wirksamkeit belegt. Je jünger die Patienten sind, desto besser schlägt die Diät an, die einen Hungerstoffwechsel imitiert. Fast jeder Dritte hat während der Diät keine Anfälle mehr, jeder Zweite hat nur noch halb so viele wie vor der Diät.

Schwierigkeiten im Alltag

Doch die Durchführung und Integrierung in den Alltag ist nicht ganz einfach und bedarf einer großen Disziplin. Meist gilt es zunächst, die Eltern zu überzeugen, es mit der „ungesund“ anmutenden Diät zu versuchen. Begleitet werden sollte die Diät durch erfahrene Kinderärzte und Diätassistenten, die bei der Ernährungsumstellung helfen. Nicht nur zu Hause muss die Diät eingehalten werden, sondern auch in der Kita, Schule, auf Kindergeburtstagen und auf Klassenfahrten.

Nebenwirkungen der ketogenen Diät

Als Nebenwirkungen treten manchmal Verdauungsbeschwerden auf, es können unter Umständen Nierensteine gebildet werden. Laut einer Langzeitstudie hat die ketogene Ernährung keine negativen Auswirkungen für Herz, Kreislauf, Leber oder Nieren. Selbst Übergewicht muss nicht befürchtet werden, da die Kalorienaufnahme begrenzt ist.

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